Grosse Freude über frisches Wasser und Gemüse

Um Wasser zu holen, müssen viele Familien in den abgelegenen Dörfern des afghanischen Hochlands mehrere Stunden pro Tag laufen.

2017 trafen wir eine Familie, deren Weg zum Fluss weit und gefährlich war.“Where do we start?” said Niaz, 51, father of nine children. “There are so many stories about how difficult it is to fetch water. A lot goes wrong, a lot of people get hurt.”

„Wo soll ich beginnen?“, fragt Niaz, 51, Vater von neun Kindern. „Ich kann euch viel darüber erzählen, wie schwierig es ist, Wasser zu holen. Oft geht es schief und nicht ohne, dass sich dabei jemand verletzt.“
So auch Niaz. Eines Tages stürzte er beim Wasserholen und brach sich das Bein. Seine Frau Wahida musste ihn ablösen, obwohl sie schwanger war.

Mit einem Tongefäss machte ich mich vorsichtig auf den Weg“, erzählt Wahida. „Eine Stunde lang lief ich durch Kälte, Schnee und Eis. Als ich am Fluss ankam, war dieser komplett zugefroren. Um Wasser schöpfen zu können, nahm ich einen Stein und zertrümmerte die Eisdecke. Total erledigt machte ich mich auf den Heimweg.“

Unterwegs stolperte ich, das Eiswasser ergoss sich über meinen ganzen Körper. Ich war schwanger, fror entsetzlich und konnte nicht mehr aufstehen. Keiner hörte meine Hilferufe. Schlussendlich fand ich einen Stock, mit dem ich mich aufrichten konnte. Zum Glück schaffte ich den gefährlichen Heimweg.

Drei Wochen lag ich mit einer Lungenentzündung im Bett. Ich konnte nicht arbeiten und auch mein Mann war krank. Uns blieb nichts anderes übrig, als unsere Kinder zum Wasserholen zu schicken. In der Klinik sagte ich zu meinem Mann: „Das ist kein Zustand. So will ich nicht mehr weiterleben.“

Wir haben viele solcher Geschichten gehört. Jedes Mal ging es dabei um Menschen, die sich beim Wasserholen verletzten oder durch das verschmutzte Flusswasser krank wurden. Einige Familien haben das Dorf bereits verlassen. „Uns fehlt das Geld, um wegziehen zu können. Ausserdem gehen die Kinder hier zur Schule“, erklärt Niaz.

2017 schuf Medair einen einfachen und sicheren Zugang zu Wasser im Dorf. Das veränderte das Leben der Menschen von Grund auf. Auch stellten wir ihnen eine Gemeinschaftslatrine zur Verfügung und zeigten ihnen, wie sie mit selbst angelegten Gemüsegärten ihre Kinder besser ernähren können.

„Unser grösstes Problem ist gelöst“, freut sich Niaz. „Gleich neben unserem Haus sprudelt frisches, sauberes Wasser. Auch pflanzen wir hier zehn verschiedene Gemüsesorten an. Wir haben genug zu essen und genug Wasser. Das macht uns glücklich bis ans Lebensende.“

„Als unsere Eltern krank waren, mussten meine Schwester und ich alleine Wasser holen. Immer wieder fielen wir mit dem kleinen Krug hin und verloren viel Wasser. Eines Tages versanken wir bis zur Brust im Schnee. Ein Stück tiefer – und niemand hätte uns gefunden. Wir hatten grosse Angst und schrien um Hilfe. Unser Onkel hörte und rettete uns. Leider war das ganze Wasser weg. Im Winter laufen hier auch Hunde und Wölfe herum. Das ist unheimlich, sie könnten uns fressen. Deshalb fürchteten wir uns sehr, als wir im Schnee feststeckten. Ich bin so froh, dass wir jetzt zuhause Wasser haben!“ – Mohammad, 7

„Auf dem Weg zum Wasserholen brach ich mir ein Bein und musste in die Klinik. Heute haben wir sauberes Wasser vor der Haustüre.“ – Nadira, jüngere Schwester von Mohammad

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