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Innovative Lösungen für den dürregeplagten Süden Madagaskars

Anhand innovativer WASH-Massnahmen hilft Medair, den Zugang zu Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene für die vulnerablen Gemeinschaften der Region zu verbessern

Im Süden Madagaskars bleibt der Regen immer länger aus. Die Dürre hält schon Jahre an und es herrscht grosse Hungersnot.

Seit über zwei Jahrzehnten leistet Medair humanitäre Hilfe in Madagaskar. Zurzeit unterhalten wir in den südlichen Bezirken Ambovombe und Tsihombe ein Projekt, das den Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH) für die unter der Dürre und Hungersnot leidende Bevölkerung verbessern soll. Das Projekt wird von UNICEF grosszügig unterstützt.

Normalerweise müssen Menschen in abgelegenen Dörfern im Süden der Insel 10 bis 40 Kilometer weit laufen, um an Wasser zu gelangen. Doch während der Regenzeit sind diese langen Wege nicht mehr nötig oder werden vermieden. Familien begnügen sich mit den „Sihanake“, einem lokalen Begriff für Teiche und Pfützen, die durch den Regen auf den Strassen entstehen.

Auch für Teratsoa und seinen Bruder sind sie ein wahrer Segen. Heute sind sie früh aufgewacht, um ihren 200-Liter-Kanister mit dem Wasser aus den „Sihanake“ zu füllen. Teratsoa, ein 20-jähriger Familienvater, der in der ländlichen Gemeinde Anjeky Ankilikiry wohnt, betont, dass dieses Wasser für ihren Haushalt absolut unverzichtbar ist. Er erklärt, dass es nicht nur ihren täglichen Durst stillt, sondern auch für die Zubereitung ihrer Mahlzeiten verwendet wird.

Teratsoa ist einer von 51 963 Menschen, die von diesen WASH-Massnahmen profitieren werden, die Medair zur Linderung der Dürre und der Hungerkrise im Süden des Landes eingeführt hat. Hauptziel des Projekts ist es, einen aktiven Beitrag zur Senkung der Sterblichkeitsrate zu leisten, die durch das Fehlen guter WASH-Praktiken verursacht wird.

Medair wendet dabei einen ganzheitlichen Ansatz an, indem wir darauf hinarbeiten, die Zahl der Menschen in den Gemeinschaften zu erhöhen, die gute WASH-Praktiken anwenden. Auch soll die Wasserqualität in den Haushalten verbessert werden. Dafür wurden Wassersicherheitspläne in den Gemeinschaften entwickelt, die nun umgesetzt werden müssen. Schliesslich soll der Zugang zu WASH-Diensten für gefährdete Personen verbessert werden, wobei der Schwerpunkt auf Basisgesundheitszentren und Gemeindeinterventionen liegt.

In Bezug auf die Wasserversorgung möchte Medair neue Wege gehen und die Karren verbessern, mit denen das Trinkwasser von den Wasserstellen in die entlegenen Dörfer verteilt wird. Dies ist eine einkommensschaffende Tätigkeit für die Karrenfahrer im Süden Madagaskars. Durch diese Verbesserung soll der Prozess effizienter, schneller und nachhaltiger gestaltet werden. Auf diesen verbesserten Karren wird auch ein elektronisches Zahlungssystem eingeführt, um den Wassereinkauf auf Gemeindeebene einfacher und transparenter zu gestalten. Dieser moderne innovative Ansatz soll den Zugang zu sauberem Trinkwasser auch für die entlegensten Dörfer erleichtern. Weitere Vorteile sind eine transparentere Verwaltung der Ressourcen und eine Ankurbelung der lokalen Wirtschaft.

Anhand dieser innovativen Massnahmen arbeitet das Medair-Team in Madagaskar darauf hin, das Leben Tausender Menschen zum Besseren zu wenden.

 

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