Nepal: Viel zu schnell erwachsen geworden
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Subash ist 16 Jahre alt. Er wohnt in einem Berggebiet in Nepal – und musste viel zu schnell erwachsen werden. Im Alter von drei Jahren starb sein Vater. Als er zwölf Jahre alt war, liess die Mutter ihn mit seinem kleinen Bruder alleine zurück.
Subash ist 16 Jahre alt. Er wohnt in einem Berggebiet in Nepal – und musste viel zu schnell erwachsen werden. Im Alter von drei Jahren starb sein Vater. Als er zwölf Jahre alt war, liess die Mutter ihn mit seinem kleinen Bruder alleine zurück.
Zwei Jahre später war Subash gerade auf dem Feld bei der Ernte, als die Erde zu beben begann. Bäume stürzten um, Häuser fielen in sich zusammen und die Luft füllte sich mit Staub. Er eilte zum Haus, in dem er mit seinem Bruder wohnte – und fand einen Trümmerhaufen vor.
Subash verlor seine ganze Hoffnung. Bei einem Onkel fanden die beiden Jungen Unterschlupf. Der 14-Jährige hatte keine Ahnung, ob sie ihr Haus jemals wieder würden aufbauen können. Subash ging weiterhin zur Schule und schrieb gute Noten. Nebenbei half er seinem Onkel auf dem Feld. Insgeheim träumte er mit seinem Bruder von einem eigenen, sicheren Zuhause.
Gemeinsam mit CDS, einer lokalen NGO, hilft Medair Familien in Nepal, die sich für den Wiederaufbau ihrer Häuser zusammenschliessen. Unterstützt werden sie dabei von Maurern, die in erdbebensicherer Bauweise geschult wurden. Als wir Subash kennenlernten, halfen wir ihm, sich einer Gruppe anzuschliessen und unterstützten ihn in technischen und finanziellen Belangen. Er hat bereits damit begonnen, sein Haus wiederaufzubauen und assistiert den Maurern, wo er kann: Mit einer Schubkarre bringt er Wasser zur Baustelle. „Dank Medair und CDS haben mein Bruder und ich bald ein sicheres Haus!“
Subash hofft, dass sein neues Zuhause bald fertiggestellt sein wird. Gerne würde er später einmal bei der Polizei arbeiten oder eine Stelle in der Armee antreten. „Dieses Haus wird ein Geschenk für mich und meinen Bruder“, sagt er. „Im Moment bin ich zwar noch von anderen abhängig. Aber schon bald möchte ich selber Geld verdienen und für meinen Bruder da sein. „Das ist mir am wichtigsten in meinem Leben.“
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Die Inhalte dieses Artikels stammen von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten sowie am internationalen Hauptsitz. Die geäusserten Meinungen entsprechen ausschliesslich jenen von Medair und damit nicht unbedingt dem offiziellen Standpunkt anderer Hilfsorganisationen.
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