CEO-Blog: Gelebte Werte im Irak

Israa bringt ihr Neugeborenes in eine Medair-Klinik am Rande von Mossul. Sie sagt, als junge Familie seien sie auf die medizinische Hilfe von Medair angewiesen. Deshalb wolle sie in ihrer Dorfgemeinschaft bleiben.

Israa bringt ihr Neugeborenes in eine Medair-Klinik am Rande von Mossul. Sie sagt, als junge Familie seien sie auf die medizinische Hilfe von Medair angewiesen. Deshalb wolle sie in ihrer Dorfgemeinschaft bleiben.

Vor zwanzig Jahren habe ich schon einmal für Medair gearbeitet. Damals war die Organisation noch viel kleiner. An den Kernwerten hat sich jedoch bis heute nichts geändert. Unsere Partnerschaften, unsere Projekte und die gesamte Medair-Kultur sind davon durchwoben. Das habe ich während meiner Projektbesuche im Nahen Osten kürzlich erfahren.


Am Rande von Mossul, Irak, verbrachte ich einige Zeit mit unserem Team aus dem In- und Ausland. Dabei hatte ich Gelegenheit, mich mit Menschen zu unterhalten, die wir unterstützen. Eine von ihnen war Israa, eine junge Frau, die mit ihrem fünf Tage alten Baby in die Medair-Klinik kam. Fast vier Jahre lang hat Israa mit ihrer Familie in einem von bewaffneten Gruppen kontrollierten Gebiet ausgeharrt. Gewalt stand auf der Tagesordnung. Aus Sicherheitsgründen musste Israa mehrmals ihr Haus verlassen. Sie hat drei Kinder – wie ich. Ihre Geschichte bewegte mich. Und auch ihre Aussage, Medair habe ihr Leben verändert.

In einem Dörfchen nördlich von Mossul besuchten wir eine Familie, die in zwei kleinen Zimmern ums tägliche Überleben kämpfte. Ohne sanitäre Einrichtungen waren sie gezwungen, ihre Notdurft auf dem Feld zu verrichten. Medair installierte eine Latrine und eine Dusche. Ein grosser Wasserspeicher gehörte auch dazu. Er liefert sauberes Wasser zum Trinken und Kochen. Dadurch gaben wir den Menschen ein Stück ihrer Würde zurück. Zudem sind sie nun besser vor Krankheiten geschützt.

Auch Hamoudi gehört dieser Dorfgemeinschaft an. Als er noch im besetzten Gebiet wohnte, hat er den Strom von 12 000 Menschen, die vor der Gewalt in Mossul flohen, hautnah miterlebt. Seit über einem Jahr setzt sich Hamoudi als freiwilliger Mitarbeiter für Medair ein. Er führt uns zu bedürftigen Menschen aus der Region. Und er vermittelt Kontakte zu Gemeindeleitern, die Medair Arbeitsbewilligungen beschaffen. Hamoudi war von der Zuverlässigkeit und integren Arbeitsweise von Medair begeistert. Er sagte, er sei sicher, unsere Hilfe erreiche jene Menschen, die sie am dringendsten benötigen.


Die Lehrer tun alles für eine gute Bildung ihrer Schüler – denn die Zukunft des Iraks liegt in deren Händen.​

Das fröhliche Lachen Hunderter Kinder in einer Schule hallt noch in meinen Ohren – und lässt mich über den Wert von Hoffnung sinnieren… Medair hat in dieser Schule die Wasserversorgung instand gestellt und erweitert. Zuvor teilten sich 2000 Schülerinnen und Schüler sechs Toiletten. Vor den Türen bildeten sich lange Schlangen; in den Pausen – und während des Unterrichts. Die Lehrer bemerkten: Seit der Installation der Medair-Latrinen und Handwaschbecken verpassen die Kinder weniger und können sich besser aufs Lernen konzentrieren.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Medair gewandelt und ist enorm gewachsen. Doch wie gesagt, die Kernwerte unserer Organisation sind geblieben. Nach wie vor zeigen unsere Teams vollen Einsatz und leisten hochwertige humanitäre Hilfe. Das macht mich stolz und ich freue mich auf alles, was kommen wird.

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