Geschichten

In Bildern: Hilfe für notleidende Familien nach Verwüstungen durch den Zyklon Batsirai

Der Zyklon Batsirai war der erste tropische Wirbelsturm der Saison 2021–2022, der Zyklonstärke erreichte. Besonders getroffen wurde der Bezirk Mananjary.

Die Nothilfemassnahmen von Medair konzentrierten sich auf die Bereiche Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH) und Infrastruktur, um die Gesundheit der Betroffenen zu schützen.

Wenige Tage nachdem Batsirai auf Land getroffen war, kam eine Gruppe aus erfahrenen Fachleuten von Medair nach Mananjary, um das lokale Nothilfeteam zu unterstützen. Gemeinsam begutachteten sie die Schäden und besprachen Massnahmen, die für die Wiederherstellung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser erforderlich waren.

Batsirai traf am 5. Februar 2022 nördlich von Mananjary auf die Insel. Über 60 000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen, über 100 000 waren von den Auswirkungen betroffen.

Die lokale Bevölkerung ist dem steigenden Wasser weitgehend schutzlos ausgeliefert. Den Zugang zu sauberem Wasser rasch wiederherzustellen ist für Medair eine Priorität, um die Gefahr von durch Wasser übertragbaren Krankheiten zu minimieren.

Vor Ort wurden Freiwillige mobilisiert, die Aufklärungsarbeit zu den Themen Hygiene, sanitäre Einrichtungen, Schutz vor Covid-19 durchführten.

In diesem Rahmen konnten von Februar bis März 2022 beinahe 22 000 Menschen erreicht werden.

Noë, unsere Hydrogeologin, war unter den ersten, die nach dem Zyklon nach Mananjary entsandt wurden. Sie sollten die Freiwilligen vor Ort darin schulen, wie Wasserproben entnommen, Analysen durchgeführt und Brunnen desinfiziert werden können. Insgesamt wurden so 118 Freiwillige geschult.

Am Ende des Trainings konnten sie bei der Desinfektion von Brunnen in den verschiedenen Gemeinden von Mananjary mitwirken.

Elisabeth erhielt ein Hygienekit, bestehend aus einem Eimer, zwei Seifenstücken, einem Kanister, einer Tasse und zwei Flaschen mit Wasseraufbereitungsmittel.

Elisabeth hat vier Kinder und durch Batsirai ihre gesamte Habe verloren, darunter ihr Zuhause und alle ihre Nutzpflanzen. Sie arbeitet nun als Tagelöhnerin und verdient nur 2500 Ariary pro Tag (weniger als 0.60 Franken). Ihr Mann ist psychisch krank, also zieht sie ihre Kinder alleine gross.

«Normalerweise trinken wir Wasser aus dem Brunnen, aber der ist nicht abgedeckt. Am Ende hatten wir Malaria. Ich bin Medair sehr dankbar. Die Hygieneartikel helfen uns, denn wir können uns ansonsten nicht einmal Seife kaufen.»

VORHER

NACHHER

Im Rahmen der Hilfsmassnahmen nach Batsirai wurden 15 Latrinen in verschiedenen Gemeinden von Mananjary sowie in Schulen und öffentlichen Einrichtungen instandgesetzt.

Die meisten Latrinen waren nach dem Zyklon zerstört und unbenutzbar. Diese Infrastruktur musste dringend wiederhergestellt werden, um der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen.

Im Rahmen der in Zusammenarbeit mit Unicef durchgeführten Massnahmen erhielten 3051 Familien Hygienekits, die jeweils aus einem Eimer, einem Kanister, einer Tasse, zwei Stück Seife und zwei Flaschen Wasseraufbereitungsmittel bestehen.

Die Freiwilligen von Medair konnten 41 Brunnen in verschiedenen Dorfgebieten im Bezirk Mananjary reinigen. Sie führten Wasserproben durch, säuberten die Umgebung, entfernten Algen und Müll und bereiteten abschliessend das Wasser auf.

Fihoby Harivelo und ihre Kinder waren nicht auf den Zyklon vorbereitet. Ihr Haus wurde zerstört, und sie konnte ihre Habseligkeiten nicht retten. Sie mussten bei Nachbarn Unterschlupf suchen.

Das Wasser aus dem Brunnen in ihrem Dorf war nach dem Zyklon schmutzig und schlammig.

«Ich bin froh, dass unser Brunnen gereinigt wurde. Im Durchschnitt verbrauchen meine Kinder und ich 20 Liter Wasser pro Tag. Das hilft uns sehr.»

 

 

Medair ist seit Februar 2022 in Mananjary (Südosten von Madagaskar) aktiv. Unsere Arbeit wird von Start Network, UNICEF, der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit sowie von privaten Spenden unterstützt.

CONSULTEZ NOS DERNIÈRES HISTOIRES