Geschichten

Von der Sonne gespeist: nachhaltiges Wasser

Die seit 11 Jahren andauernde Krise hat den Wasserversorgungsnetzen in Syrien schwer geschädigt. Viele Menschen haben nur begrenzt Zugang zu sauberem Wasser und nutzen unsicheres Wasser.  

Energiemangel schränkt den Zugang zu Wasser weiter ein, denn Pumpen brauchen Strom. In einigen Gebieten Syriens ist dieser täglich nur eine Stunde verfügbar. Damit ist es unmöglich, Wassernetzwerke zu betreiben und viele Haushalte bekommen nur alle vier oder fünf Tage Wasser.  

Zur Stromerzeugung können prinzipiell Generatoren mit Kraftstoff genutzt werden. Allerdings ist Treibstoff in Syrien knapp und, wenn verfügbar, teuer.   

In Rabiah im ländlichen Hamah in Nordsyrien müssen Familien tagelang auf Wasser warten. Aus der Not heraus kaufen sie überteuertes und unsicheres Wasser von Tanklastwagen.  

Abu Rafif hat sein ganzes Leben in Rabiah gelebt. «Der Zugang zu Wasser war für uns immer ein Kampf. Wir sind zwar an das Hauptwassernetz angeschlossen, aber da es keinen Strom gibt und der Wasseranschluss in unserem Gebiet nicht funktioniert, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns auf Wassertransporte zu verlassen», erzählte uns Abu Rafif. 

Abu Ali ist der Auftragnehmer, der für Medair an der Umsetzung dieses Projekts arbeitet. Abu Ali ist 70 Jahre alt und freute sich besonders auf die Zusammenarbeit mit Medair bei diesem Projekt. 

«Dies ist das erste Projekt, bei dem ich mit Medair zusammenarbeite. Ich könnte nicht zufriedener sein. Die Menschen aus dem Dorf helfen, damit das Projekt so schnell wie möglich umgesetzt werden kann. Die Menschen haben Durst; sie brauchen dringend Wasser», sagte Abu Ali. 

Das Medair-Team vor den Solarmodulen nach der Installation des Wasserprojekts Rabiah im ländlichen Hamah.

Wir haben mit Yasar, der seit 2015 als Ingenieur im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene für Medair arbeitet. Er erläuterte die Vorteile von Solarenergie im Vergleich zur Nutzung von Brennstoffgeneratoren bei Wasserprojekten. 

«Wenn Pumpen mit Solarenergie betrieben werden, ist das anfangs im Vergleich kostenaufwändig. Die Installation braucht Platz und ist teurer als die Nutzung von kraftstoffbetriebenen Generatoren. Auf lange Sicht jedoch sind Solarmodule nachhaltiger und günstiger, da sie bis zu 25 Jahre lang funktionieren und keine Kosten für Brennstoff anfallen. Im Gegensatz zu Generatoren, die täglich Kraftstoff, Arbeitskraft und Wartung benötigen, verursachen Solarmodule, wenn sie einmal installiert sind, nur geringe Kosten.», erzählte uns Ammar. 

Mohammad is from Rabiah. He is volunteering to work in the project site so the project is done faster and people can have access to water in his neighbourhood

«Vor Projektbeginn haben wir das Gelände geprüft und sichergestellt, dass die Anlage nicht auf einem landwirtschaftlichen Gebiet errichtet wird.» Yasar erläuterte uns die technischen Aspekte bei der Auswahl eines Grundstücks für die Installation der Solarzellen. 

«Das Land wurde von der Kommune an das syrische Ministerium für Wasserressourcen übergeben, damit Medair die Solarmodule installieren kann. Ausserdem haben sich viele Menschen freiwillig gemeldet, um auf der Baustelle zu helfen, um dieses Projekt zu verwirklichen. Alle haben am Erfolg dieses Projekts mitgewirkt», sagte Abu Rafif. 

Seit 2015 führt Medair in Syrien in Zusammenarbeit mit dem syrischen Ministerium für Wasserressourcen und anderen lokalen Parteien Wasserprojekte durch. Seit einiger Zeit setzt Medair in Syrien auf nachhaltigere und umweltfreundlichere Lösungen, um die Projekte so effizient wie möglich zu gestalten.  


Die Arbeit von Medair in Syrien wird durch den Katastrophenschutz und die humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission, UNOCHA, die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die Glückskette, SlovakAid und grosszügige private Spendende wie Sie ermöglicht. 

Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar. 

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