Pressemitteilung

Medair reagiert auf die Dürre im Süden Madagaskars

3 Juni 2021  /  Madagaskars

Mialy Chrystelle Rakotomavo

Communications Officer

Lausanne, 19. Mai 2021 – Die auf humanitäre Soforthilfe und Wiederaufbau spezialisierte Schweizer Hilfsorganisation Medair reagiert auf die extreme Dürre im Süden Madagaskars.  Jahrelang ist dort kein Regen mehr gefallen und über eine Million Menschen leiden unter akuter Nahrungsmittelknappheit.

«Die Situation im Süden von Madagaskar ist sehr, sehr ernst», sagt Evelyn Speich-Baer, Landesverantwortliche für Madagaskar. «Wir haben Menschen getroffen, die sich zum Überleben von Heuschrecken, wilden Zwiebeln und mit Lehm vermischter Tamarinde ernähren. Die Lage ist kritisch und wird sich ohne sofortiges Eingreifen noch weiter verschlimmern.»

Laut Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten leiden mehr als zwei von fünf Menschen im Süden Madagaskars unter bedrohlicher Nahrungsmittelknappheit. Es ist die schlimmste Dürre, die der Inselstaat seit 40 Jahren erlebt hat. Dazu kommen heftige Stürme, die die für die Landwirtschaft benötigte fruchtbare Erde abtragen. Die Dürre wirkt sich auch auf die allgemeine Sicherheitslage aus. Eine zunehmende Anzahl von Viehdiebstählen schränkt den Zugang zu Grundversorgungsleistungen wie Gesundheitsdiensten ein.

Medair hat bereits mit der Lieferung von sauberem Trinkwasser und grundlegenden Hygieneartikeln wie Seife und Eimern an von der Dürre betroffene Gemeinschaften im Süden begonnen. Diese Hilfsaktivitäten lindern die akute Not und tragen dazu bei, die Ausbreitung von durch Wasser übertragenen Krankheiten zu verhindern, die zu Unterernährung bei Kleinkindern beitragen können.

«Humanitäre Organisationen wie Medair brauchen dringend Unterstützung, um angesichts dieser verzweifelten Situation zu handeln», sagt Speich-Baer. «Leben und Existenzgrundlagen stehen auf dem Spiel. Wir dürfen mit unserem Einsatz keine Sekunde warten.»

Extreme Wetterverhältnisse und Klimawandel bedrohen Madagaskar in einem noch nie dagewesenen Ausmass. Trotzdem wird in den Medien kaum darüber berichtet.

Medair arbeitet seit 2002 in Madagaskar und unterstützt Familien in abgelegenen Gegenden mit sauberem Wasser und Hygiene. Darüber hinaus hat Medair an der ein Frühwarnsystems zum Schutz vor tropischen Wirbelstürmen entwickelt, die häufig mit schweren Sturzfluten und Erdrutschen einhergehen und ganze Häuser und Lebensgrundlagen zerstören.

Medair arbeitet in einigen den entlegensten und schwierigsten Krisengebieten der Welt.  Die Organisation ist arbeitet vor allem in Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Wasser und Hygiene sowie Unterkünfte und Infrastruktur für Gemeinschaften in humanitären Notlagen. Zurzeit ist Medair in Afghanistan, Bangladesch, der DR Kongo, Jordanien, Madagaskar, Somalia, Sudan, Südsudan, Syrien sowie im Jemen und im Libanon im Einsatz.

Für Interviews und Fotos kontaktieren Sie bitte:

Mialy Chrystelle Rakotomavo
Kommunikationsbeauftragte (Madagassisch, Französisch, Englisch)
+261 32 05 146 02, chrystelle.rakotomavo@medair.org

Jonathan Kyle,
Kommunikationsverantwortlicher (Französisch, Englisch)
jonathan.kyle@medair.org

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Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.