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In Bildern: Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 in Bangladesch

Die Ausbreitung von Covid-19 im grössten Lager von Geflüchteten der Welt eindämmen – aber wie?



In Bangladesch breitet sich die Delta-Variante rasant aus. Die in überfüllten Camps lebenden geflüchteten Rohingya sind besonders gefährdet.

Zum Schutz der Familien verteilen unsere Gesundheitsteams im Kutupalong-Lager seit November letzten Jahres Hygienekits.

 

Die Hygieneartikel werden in die Medair-Gesundheitseinrichtung gebracht, zusammengestellt und zur Verteilung in den verschiedenen Sektoren des Lagers an Freiwillige der Rohingya übergeben.

«Die Freiwilligen leben und arbeiten in diesem Lager und kennen dadurch die Bedürfnisse in ihrer Nachbarschaft», berichtet Christine Lindell Detweiler, Gesundheits- und Ernährungsberaterin von Medair in Bangladesch. «Sie wissen am besten, welche Menschen besonders von Covid-19 bedroht sind. Durch ihre monatlichen Besuche bei den Familien haben die lokalen Freiwilligen Vertrauen aufgebaut, weshalb Botschaften zur Prävention von Covid-19 angenommen und Sicherheitsmassnahmen befolgt werden.»

 

 

Jedes Kit enthält einfache, aber wichtige Dinge, mit denen der Ausbreitung des Virus vorgebeugt werden kann: «Für Rohingya-Geflüchtete sind selbst die grundlegendsten Dinge ein Luxus», erklärt Dr. Kabir, Gesundheitsmitarbeiter bei Medair. «Das bedeutet, dass unsere Hygienekits mit Artikeln wie Seife, Desinfektionsmittel, Waschpulver oder Masken für den persönlichen Schutz unerlässlich sind.»

 

 

    

Der Transport und die Verteilung von Hunderten von Kits durch die schmalen und holprigen Wege eines Geflüchtetenlagers bringt einige Herausforderungen mit sich. So werden die Kits mit Bambusstangen ins Camp getragen.

 

 

   

Bei der Verteilung halten sich die Freiwilligen von Medair stets an die strengen Covid-19-Präventionsrichtlinien. Dazu gehört das vom Tragen von Masken, regelmässiges Händewaschen sowie die Einhaltung von Abstandsregeln.

 

 

 

Zuerst ermittelten unsere Teams, wer aufgrund von Vorerkrankungen oder fortgeschrittenen Alters besonders durch Covid gefährdet sein könnte.

«Ich werde in der Gesundheitseinrichtung von Medair behandelt, da ich gesundheitliche Probleme habe», erzählt Amira*, die seit 2017 im Lager für Geflüchtete in Kutupalong lebt. «Ich gelte deshalb als besonders gefährdet. Die Artikel in diesem Kit sind hilfreich für mich und meine Familie.»

 

 

  

Freiwillige zeigen den Familien, wie sie die einzelnen Gegenstände effektiv nutzen können und erinnern sie dabei an grundlegende Hygienemassnahmen.

 

 

Die Familien bestätigen mit ihrer Unterschrift, dass sie die Artikel erhalten haben. So bewahren unsere Teams den Überblick, welche Familien bereits ein Kit erhalten haben.

Unser für Monitoring und Evaluation zuständiges Team holt Feedback ein und sorgt für entsprechende Verbesserungen: «Wir beaufsichtigen die Verteilungen, erstatten Bericht und teilen unsere Beobachtungen mit der Teamleitung», erklärt Jahirul Islam, Leiter Monitoring and Evaluation bei Medair. «Wir führen Gespräche mit den Familien und holen ihr Feedback ein. Das ist wichtig für die Verbesserung unserer Hilfsleistungen.»

 

 

 

Zwischen November 2020 und Juni 2021 haben Medair-Freiwillige Hygienekits an über 7000 Familien verteilt: «Sei es bei der Verteilung der Kits an die Schwelle der Unterkünfte schutzbedürftiger Personen oder an schwangere Frauen – die Unterstützung durch unsere Freiwilligen ist unabdinglich für die Gesundheits- und Ernährungsprogramme», betont Christine.

 

Die Verteilung von Hygienekits an geflüchtete Rohingya in Bangladesch wurde dank der Unterstützung und dem grosszügigen Beitrag der Glückskette ermöglicht.

 

*Name aus Sicherheitsgründen geändert.


 

Medair ist eine internationale humanitäre NGO, die Nothilfe- und Wiederaufbaumassnahmen für Familien leistet, die durch Naturkatastrophen, Konflikte und andere Krisen in Not geraten sind. In Bangladesch arbeitet Medair in Partnerschaft mit World Concern.

Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz von Medair in Ecublens verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und damit nicht auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.

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