Pressemitteilung

Schweizer Bundespräsident Alain Berset besucht Flüchtlingslager in Bushagara, im Osten der D.R. Kongo

18 April 2023  /  DR Kongo

Stella Treumann

Lausanne, Schweiz, 17. April 2023 – Im Rahmen seines Besuchs in der Demokratischen Republik Kongo (D.R. Kongo) vom 12. – 16. April 2023 besuchte der Schweizer Bundespräsident Alain Berset ein Projekt der Schweizer Hilfsorganisation Medair im Flüchtlingslager Bushagara.

Das Lager für Binnenvertriebene liegt im Osten der D.R. Kongo, der von bewaffneten Auseinandersetzungen gezeichnet ist. In dem im Nordosten der Stadt Goma gelegenen Lager leben rund 17 000 Geflüchtete. Medair unterstützt im Lager eine Gesundheitseinrichtung, in der Menschen kostenlose medizinische Erstversorgung erhalten.

In den vergangenen Monaten war im Lager Bushagara eine Cholera- und Masernepidemie ausgebrochen. Mit Unterstützung der Schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) konnte Medair im Lager eine Station zur Behandlung von Cholera- und Masernerkrankungen einrichten. Seit Anfang des Jahres wurden dort bereits über 120 Cholerafälle behandelt, über die Hälfte davon Kinder unter fünf Jahren. Daneben wurden 67 neue Fälle von Masern registriert, 49 davon bei Kindern unter fünf Jahren.

«In dem Lager für Binnenflüchtlinge Bushagara gab es einen hohen Bedarf an medizinischer Erstversorgung, daher haben wir dort ein Programm zur kostenlosen Bereitstellung von Gesundheitsdiensten eingerichtet», erklärte André Kabudi, Leiter des Gesundheitsprojekts von Medair. «Im Dezember des vergangenen Jahres wurde dann eine Choleraepidemie gemeldet.»

Malaria, – Masern- und Choleraepidemien sind in der D.R. Kongo häufig und stellen eine lebensgefährliche Bedrohung besonders für Frauen und Kinder dar, die zu den verletzlichsten Bevölkerungsgruppen gehören. Choleraerkrankte brauchen vor allem Flüssigkeit und Elektrolyte, doch in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen fehlt es an Ausrüstung, geschultem Personal und finanziellen Mitteln.

«Im Anschluss an den Choleraausbruch haben wir mehrere Versorgungsstationen zur Behandlung Erkrankter eingerichtet», erklärt André Kabudi weiter. «Dort stellen wir eine Rehydrierungslösung zur Verfügung und behandeln Erkrankte mit leichter Dehydrierung. Schwere Fälle müssen stationär behandelt werden. Für diese Fälle haben wir eine Abteilung eingerichtet, in der Erkrankte aufgenommen und intravenös mit Flüssigkeit versorgt werden. Masernerkrankte werden in einer Isolierstation versorgt.»

Medair arbeitet seit 1996 in der D.R. Kongo und implementiert humanitäre Nothilfe- und Wiederaufbauprojekte in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser und Sanitär, sowie Infrastruktur.

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Medair ist eine schweizerische humanitäre Hilfsorganisation, die Nothilfe und Wiederaufbaumassnahmen für Familien leistet, die durch Naturkatastrophen, Konflikte und andere Krisen in Not geraten sind.

Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.