Mobile Klinik von Medair versorgt neu vertriebene Menschen aus Hawija mit dringender Nothilfe

Irak, 15. Dezember 2016 – Mehr als 1000 Menschen aus Hawija hatten bis zum 11. Dezember im Vertriebenenlager Leylan 2 Zuflucht gesucht. Das Lager im Osten der Stadt Kirkuk war erst Anfang Dezember eröffnet worden. Medair entsandte ein mobiles medizinisches Nothilfeteam, um in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium den dringendsten Bedürfnissen der Menschen zu begegnen.

„Viele waren 24 bis 36 Stunden zu Fuss unterwegs und haben entsprechende Verletzungen davongetragen“, so die Leiterin des Bereichs Gesundheit bei Medair, Joy Wright. „Eine Frau hatte ihr Kind den ganzen langen Weg getragen; ihr Arm schmerz aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung am Ellenbogen.“

Am Montag versorgte unser Team mehr als 200 Patienten, die unterschiedliche gesundheitliche Probleme aufwiesen: Atemwegsinfektionen, Durchfall- und Hauterkrankungen sowie bisher unbehandelte chronische Krankheiten.

Eine Frau berichtete dem Klinikpersonal: „All unsere Vorräte waren aufgebraucht. Reis und Öl gingen uns langsam aus. Wir hatten keinen Zugang zu medizinischen Leistungen und die Kinder wurden krank. Wir standen vor der Wahl: Bleiben, und unsere Kinder sterben sehen – oder fliehen, und unser Leben gemeinsam aufs Spiel setzen.“

Seit August dieses Jahres haben 47 000 Menschen aus Hawija die Flucht ergriffen.ⁱ Allein am 4. Dezember zählte man 1100 Flüchtende. Das Lager Leylan 2 bietet im Moment 1500 Binnenflüchtlingen ein Dach über dem Kopf. Insgesamt gibt es Platz für 920 Zelte. Medair wird nicht nachlassen, vertriebene Menschen in Kirkuk und Umgebung medizinisch zu betreuen und zu versorgen.

Medair ist eine internationale Hilfsorganisation mit Hauptsitz in der Schweiz. Wir helfen Not leidenden Menschen in entlegenen, zerstörten Gemeinschaften weltweit, sich in Würde von Krisen zu erholen – ungeachtet ihrer Herkunft, Religion oder Nationalität. Der Nothilfeeinsatz von Medair im Irak wird unterstützt von der Generaldirektion für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Union (ECHO), der US-Agentur für internationale Entwicklung und Transform Aid.

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