Geschichten

Why Cash? Warum Bargeld?

Cash-for-Health-Massnahmen helfen sicherzustellen, dass geflüchtete Familien Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten und Informationen haben.

Unser Cash-for-Health Projekt in Jordanien deckt die Kosten bedürftiger Familien bei der Geburt eines Babys oder der Behandlung längerfristiger Erkrankungen wie Durchfall oder Asthma. Diese Massnahme ist einzigartig für unser Jordanien-Programm, das Tausenden Familien wie der von Farhana und Fawaz den Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten und Informationen ermöglicht.

 

 1. Syrische Geflüchtete in Jordanien müssen selbst für ihre Gesundheitskosten aufkommen – und die sind oft überteuert.

Die Lebenshaltungs- und Gesundheitskosten in Jordanien sind hoch und so haben syrische Geflüchtete ohne Arbeitserlaubnis Mühe, ihre Familien zu ernähren und Grundbedürfnisse zu decken. Oft sind sie zum Betteln gezwungen oder arbeiten illegal, um überhaupt Einkünfte zu haben.

 «Es ist schwer für Geflüchtete aus Syrien, Krankenhausrechnungen zu bezahlen oder Medikamente für ihre kranken Kinder zu bekommen.», erklärt Razan, Medair-Gesundheitsbeauftragte in Jordanien. «Vielen Familien fehlt das Geld, um Krankenhausrechnungen zu bezahlen. »

Medair’s Cash-for-health-Projekt deckt Gesundheitskosten in Verbindung mit der Geburt eines Kindes oder längerfristigen Erkrankungen. Damit können wir das bestehende jordanische Gesundheitssystem nutzen und unsere Ressourcen optimal einsetzen.

 «Medairs Cash-for-Health-Projekt leistet lebensrettende Hilfe in einer dem Kontext angepassten Weise.» erklärt Margie Davis, stellvertretende Landesverantwortliche von Medair in Jordanien. «Wir erreichen mit diesem Projekt die Bedürftigsten, die sich eine Grundversorgung wie die Entbindung eines Babys in einer Gesundheitseinrichtung nicht leisten können, und stellen ihnen das Geld direkt für die benötigte Leistung zur Verfügung».

 

 2. Schwangere und chronisch erkrankte Personen brauchen fachgerechte Versorgung – wir können sie bieten

Medairs Gesundheitsbeauftragte und freiwilligen Helfer nehmen sich viel Zeit für jede Einzelne der Familien, die wir vor Ort unterstützen. Sie ermitteln dringendste Bedürfnisse, unterstützen Familien bei Unsicherheiten zu Arztterminen, und helfen bei der Erkennung von Problemen, die nach der Geburt eines Babys oder im Umgang mit chronischen Krankheiten auftreten können. Falls nötig, verweisen sie die Patienten für Zusatzbehandlungen an andere Einrichtungen.

Durch den engen Kontakt mit den Familien, die wir während und nach Geburt eines Babys oder der Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Asthma oder Bluthochdruck betreuen, können wir die benötigte Unterstützung und möglichen Folgekosten der Gesundheitsversorgung abschätzen.

Geburtskosten werden direkt nach der Entbindung übernommen, für Langzeiterkrankungen anfallende medizinische Kosten hingegen werden alle drei Monate mittels Bargeldbezugskarten gedeckt. Der jeweilige Betrag wird anhand der Medikamentenpreise und der Daten früherer von Medair betreuter Patienten festgelegt. Unsere Gesundheit-Teams besuchen die Patienten zudem regelmässig, um sich über deren Wohlergehen zu informieren.

 

3. Bargeld ist nur ein Teil der Rechnung. Es geht auch um Beziehungen.

Unser Cash-for-Health-Projekt wird von Schulungen und Aufklärungsveranstaltungen begleitet, die betroffenen Familien Zugang zu den nötigen Informationen verschaffen, um gute Entscheidungen für ihre geistige und körperliche Gesundheit zu treffen. Diese Schulungen geben den teilnehmenden Familien die Möglichkeit, sich untereinander und mit sich selbst zu verbinden.

 «Diese Schulungen halfen mir zu verstehen, was ich tun muss, um auf eine zugängliche und einfache Weise gesund zu bleiben», meint die aus Syrien geflüchtete und nun in Ost-Amman lebende Taswahin. «Ein täglicher 30-minütiger Spaziergang mit meiner Tochter in unserem Viertel und eine gesunde Ernährung haben meine Gesundheit merklich verbessert»

 

Die Arbeit von Medair in Jordanien wird durch das Europäische Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz, das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, das UN Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit und grosszügige private Spender unterstützt.

Dieser Artikel wurde durch Mitarbeitende von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die vertretenen Ansichten sind ausschliesslich die von Medair und in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Hilfsorganisationen übertragbar.

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