Philippinen: Nothilfeprojekt erfolgreich beendet

Im November 2013 zerstörte Taifun Haiyan (Yolanda) auf den Philippinen viele Küstendörfer. Vier Millionen Menschen wurden vertrieben.

Zweieinhalb Jahre später beendet Medair die Nothilfeaktivitäten auf der Insel Leyte. Tausende Betroffene erhielten sichere Unterkünfte und wurden auf künftige Katastrophen vorbereitet.

„Es ist die Mission von Medair, Menschen in Krisen beizustehen. Wir bleiben vor Ort und helfen ihnen, sich in Würde von der Katastrophe zu erholen“, so Medair-Mitarbeiter Mark Screeton. „Wir freuen uns, dass wir unsere Aufgabe auf den Philippinen erfüllt haben.“

DER NOTHILFE-EINSATZ

Innerhalb von 48 Stunden nach Taifun Haiyan war Medair vor Ort und beteiligte sich an den internationalen Hilfsaktionen. Unsere Mitarbeiter leisteten überwiegend in Dulag auf der Insel Leyte Nothilfe. Die 30 Kilometer südlich der Stadt Tacloban gelegene Gemeinde war vom Taifun mit voller Wucht getroffen worden. 80 Prozent der Häuser waren beschädigt oder zerstört; 45 000 Menschen wurden obdachlos. Medair verteilte Notunterkünfte und Hygiene-Sets an Betroffene.

Anfangs war das Einsatzteam mit enormen Herausforderungen konfrontiert. „Es war mitten in der Regenzeit. An den meisten Tagen regnete es heftig“, erinnert sich Andrew Robinson, Kommunikation Medair. „Viele Familien brauchten dringend ein Dach über dem Kopf. Da auch ein Grossteil der Infrastruktur verwüstet wurde, war es sehr mühsam, Güter nach Dulag zu bringen. Doch unser Logistikteam fand Wege, das dringend benötigte Material so schnell wie möglich zu befördern.“

Innerhalb der ersten sieben Wochen nach dem Taifun verteilte Medair 1700 Planen und 4900 Hygiene-Sets. In der Weihnachtszeit hatten die meisten bedürftigen Familien eine Notunterkunft und konnten beginnen, sich auf den Wiederaufbau vorzubereiten.

„BUILDING BACK BETTER“

Das primäre Ziel des Projektes von Medair lautete „Build back better“. Gemeint ist der Bau von neuen Häusern, die qualitativ hochwertiger und widerstandsfähiger sein sollten als die alten. Zudem unterstreicht es die Verpflichtung von Medair gegenüber den Menschen aus Dulag und benachbarten Regionen. Die Philippinen sind eines der am häufigsten von Naturkatastrophen betroffenen Länder der Welt. Lediglich nur aufbauen, was der Taifun zerstört hatte, war uns nicht genug. Wir wollten die Gemeinschaften so gut wie möglich auf kommende Katastrophen vorbereiten.


2016 verlässt Medair nun die Philippinen – mit der Gewissheit, das gesteckte Ziel erreicht zu haben. Wir bauten insgesamt 1680 neue Häuser, die widerstandsfähiger und langlebiger sind. 1200 Haushalten halfen wir dabei, ihre Dächer zu verstärken und ihre Häuser zu reparieren. Mehr als 11 000 Menschen wurden in der Katastrophenvorsorge geschult; darunter Schreiner, Gemeindeleiter und Familien, die ein neues Haus erhalten hatten. Es gibt deutliche Belege dafür, dass der Bau von Wohnhäusern und anderen Gebäuden dank unserer vermittelten Bautechniken verbessert wurden. Auf zukünftige Katastrophen ist die Gemeinschaft jetzt viel besser und nachhaltiger vorbereitet. „Durch Medair habe ich viel gelernt“, so Bauunternehmer Francis. „Ich baue Häuser heute ganz anders. Viel stabiler.“


Mitte 2015 wurde das Unterkünfte-Programm erfolgreich abgeschlossen. Auch sanitäre Anlagen wurden verbessert. 1252 bedürftige Haushalte erhielten eigene Latrinen.

Die Empfänger der Hilfe sind zufrieden und dankbar für die Unterstützung. „Das Haus von Medair ist viel stabiler“, bestätigt Teresita. „Wenn es stürmt, bewegt sich gar nichts, denn es ist fest gebaut. Unser altes Haus war ganz anders. Bei jedem Windstoss wackelte es wie eine Schaukel.“

Der Abschied von einem Land und den engagierten einheimischen Mitarbeitern fällt immer schwer. Sie werden zu einem Teil der Medair-Familie. „Es war ermutigend, unsere philippinischen Mitarbeiter während der Schulungen in den Gemeinschaften zu erleben oder wie sie Baugelände überwachten“, so Mark Screeton von Medair. „Sie waren mit Leidenschaft dabei und wussten genau, was sie taten.“

„Ich danke allen für ihren Einsatz auf den Philippinen“, so Alberto Livioni, Leiter des Projekts vor Ort. „Wir können alle sehr zufrieden sein. Die Mission von Medair ist es, Menschen zu helfen, sich in Würde von Krisen zu erholen. Dieses Ziel haben wir erreicht.“


Ihre Spende ermöglicht es Medair, unmittelbar auf Katastrophen weltweit zu reagieren. Bitte unterstützen Sie uns heute.

Die Arbeit von Medair auf den Philippinen wurde unterstützt von All We Can (UK), Stiftung Glückskette, EO Metterdaad (NL), ERIKS Development Partner (SE), Transform Aid International (AU), Tearfund (BE), Tearfund (UK) und privaten Spendern auf der ganzen Welt.

© Medair/Miguel Samper

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