Nothilfeeinsatz in Mossul
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Medair-Team startklar für umfangreiche humanitäre Hilfe
Schätzungen der UNO zufolge werden in einer ersten Welle rund 200 000 Menschen umgehend aus Mossul fliehen. Zahlreiche weitere Flüchtende sollen folgen. Im schlimmsten Fall könnten in den kommenden Wochen und Monaten eine Million Menschen in die Flucht getrieben werden.
Die seit Sonntagnacht (16./17. 10. 2016) laufende Militäroffensive war bereits vor einigen Monaten angekündigt worden. Seither bereiten Medair und weitere Hilfsorganisationen sowie UN-Agenturen sich intensiv auf die zu erwartende Notsituation vor. „Wir haben Pläne erarbeitet und Landkarten studiert. Unsere medizinischen Teams sind bereit und die Hilfsgüter bereitgestellt“, so der Landesdirektor Kieren Barnes. Der Nothilfeeinsatz von Medair umfasst mobile Gesundheitsbehandlungen und Leistungen im Bereich Wasser und sanitäre Anlagen. Auch werden Hygiene- und Haushaltssets sowie Bausätze für Unterkünfte bereitgestellt. Zurzeit ist Medair im Stande, die dringendsten Bedürfnisse von 52 000 Männern, Frauen und Kindern zu decken.
Trotz sorgfältiger Planung und einer guten Koordinierung zwischen den humanitären Hilfsorganisationen sprengt diese Notlage alle Mittel. Lediglich 58 Prozent der für die Erfüllung des humanitären Massnahmenplans 2016 benötigten Finanzmittel seien eingegangen. Dies erklärt das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN OCHA). Während dieser dramatischsten humanitären Krise der letzten Jahre1 bestehen also grosse Finanzlücken. Diese zu schliessen, hat für die UNO und alle in der Region aktiven Organisationen, einschliesslich Medair, unmittelbare Priorität.
JETZT SPENDEN und Flüchtlingsfamilien aus Mossul unterstützen
Seit August 2014 ist Medair im Irak im Einsatz. Ein Nothilfeteam wurde in die Region entsandt, nachdem Angriffe bewaffneter Gruppen zu Massenvertreibungen geführt hatten – unter anderem nach der Besetzung von Mossul und Sindschar. Medair unterstützt inzwischen von der Krise betroffene Gemeinschaften und vertriebene Personen mittels Gesundheits- und Geld-für-Arbeit-Programmen. 2015 startete Medair zudem ein Bargeldprojekt, um bedürftige, vertriebene Gemeinschaften in der Stadt Kirkuk in der Existenzsicherung zu unterstützen. Weiter unterhält Medair Projekte in Dohuk, Kirkuk, Ninewa und Salah-al-Din.
Medair ist Mitglied der länderübergreifenden Integral Alliance, einem Netzwerk aus christlichen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen.
Der Nothilfeeinsatz von Medair im Irak wird unterstützt von der EU-Kommission, der US-Agentur für Internationale Entwicklung, Transform Aid (AU) sowie treuen privaten Spenderinnen und Spendern.
Die Inhalte dieses Artikels stammen von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten sowie am internationalen Hauptsitz. Die Meinungen entsprechen ausschliesslich den Ansichten von Medair und damit nicht unbedingt dem offiziellen Standpunkt anderer Hilfsorganisationen.
* UNOCHA Bildnachweis: Bewohner von Qayyarah, Irak.
1)UNOCHA Humanitarian Bulletin, Irak. Herausgegeben am 15. Oktober 2016.
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