Geschichten

Kongolesischer Ebola-Überlebender: «Ich überlebte. Und auch du kannst überleben!»

«Ich habe meinen Sohn durch das Ebola-Virus verloren. Die Krankheit hatte ihn zu sehr geschwächt. Er musste fortwährend erbrechen, und litt unter schwerem Durchfall. Wir hatten ihn überzeugt ins Krankenhaus zu gehen. Aber leider war die Krankheit bereits fortgeschritten als er zustimmte, in die Klinik gebracht zu werden.Nur wenige Tage später starb mein Sohn.»

«Einige Tage nach seiner Beerdigung traten bei mir die gleichen Symptome auf wie vorher bei ihm. Ich beschloss, mich sofort zu melden, um mich testen zu lassen. Ich testete positiv auf das Virus. Im Behandlungszentrum kämpfte ich gegen die Symptome, während die Todesangst mich überfiel, dass ich bald wie mein Sohn sterben würde. Mit dem plötzlichen Tod meines Sohnes und der Tatsache, dass ich mich auch mit Ebola infiziert hatte, verlor ich beinahe jegliche Überlebenskraft.»

«Ich dachte, dass ich am Ende meines Lebens angelangt war, aber ich musste für meine Familie stark sein, vor allem für meine zehn anderen Kinder, die auf mich angewiesen sind. Als ich mich langsam besser fühlte, gelobte ich mir, dass ich mich nach meiner Genesung so schnell wie möglich auch für die Rettung anderer einsetzen würde. Wenige Wochen später war ich geheilt und konnte aus dem Behandlungszentrum entlassen werden. Ich kam nach Hause zurück und entschied mich, zusammen mit anderen Ebola-Überlebenden die Ängste und Gerüchte rund um das Virus zu zerstreuen.»

«Wir besuchen Dörfer, um die Menschen über Ebola aufzuklären und ihnen zu zeigen, wie wir die Ausbreitung des Ebola-Virus verhindern können. Zudem vermitteln wir ihnen, dass das Virus fast ein Jahr lang im Körper der Überlebenden bleibt, nachdem sie sich mit dem Virus infiziert haben.»

«Ich liebe, was ich tue. Es erfüllt mich, Menschen bei Verdacht auf eine Infektion oder bei einer Erkrankung helfen zu können und auch Familien zu trösten, die um ihre Angehörigen trauern, die am Virus gestorben sind. Mit einem tödlichen Virus infiziert zu sein, ist beängstigend und hart. Ich habe es selbst erlebt. Ich habe gelitten, wurde behandelt und geheilt. Auch du kannst wieder gesund werden!» sagt der 47-jährige Freddie, ein kongolesischer Ebola-Überlebender.
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Freddie ist einer von über 1160 Ebola-Überlebenden in der DR Kongo. Bis zum 30. März 2020 registrierte die Weltgesundheitsorganisation 3453 Fälle. Freddies Sohn war einer von 2264 Kongolesen, die an der Krankheit gestorben sind.

In der DR Kongo setzt sich Medair gemeinsam mit der Regierung und humanitären Organisationen für die Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs ein, indem in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften Missverständnisse über das Ebola-Virus ausgeräumt und Massnahmen zur Infektionsprävention und -eindämmung ergriffen werden. Im Rahmen des Projekts werden auch die medizinische Grundversorgung und ein verbesserter Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygienemassnahmen (WASH) sichergestellt.
Die US-Behörde für internationale Katastrophenhilfe finanziert das Projekt.

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