Geschichten

Immunisierung der nächsten Generation

Wir setzen uns für regelmässige Impfungen von Kindern im Libanon ein.

Laut eines Berichtes der Weltgesundheitsorganisation und UNICEF geht die Zahl der Kinder, die regelmässig geimpft werden, in Folge der Covid-19-Pandemie zurück. Dies könnte den Fortschritt von Jahren im Kampf gegen durch Impfung vermeidbare Krankheiten zunichtemachen.

Der Libanon ist mit mehreren Krisen gleichzeitig konfrontiert, die diesen Trend weiter verschärfen: politische Unruhen, ein wirtschaftlicher Abschwung, die Explosion in Beirut und die Pandemie. Aussagen des libanesischen Gesundheitsministeriums zufolge ist die Zahl der Kinder, die regelmässig gegen Krankheiten wie Kinderlähmung oder Masern geimpft werden, seit Beginn der Pandemie um 47 % gesunken.

In Zusammenarbeit mit UNICEF und deren Partnern unterstützt Medair Gesundheitseinrichtungen im Süden des Libanon mit kostenlosen Grundimpfungen für Kinder.

 

Unser Team im Libanon hat mit Farah gesprochen, die für das Projekt in Zahle arbeitet.

 

Wie werden Medair und UNICEF die Zentren für medizinische Grundversorgung im Rahmen dieses Projekts unterstützen?

«Wir wollen die Gesundheitseinrichtungen auf zweierlei Art unterstützen. Auf der einen Seite wollen wir die Impfungen kostenlos anbieten und dadurch die Akzeptanz von Routineimpfungen erhöhen. Daneben werden unsere Teams Aufklärungsveranstaltungen organisieren, in denen sie auf die Bedeutung von Routineimpfungen für Kinder hinweisen und an welchen Orten diese erhalten werden können.»

 

Nach welchen Kriterien wurden die unterstützten Gesundheitszentren ausgewählt?

Die Kliniken wurden auf Grundlage einer Bedarfsanalyse des Gesundheitsministeriums und UNICEF ausgewählt. Dabei wurde untersucht, an welchen Orten die meisten Kindern aus dem Impfprogramm ausgestiegen sind. Dort, wo wir jetzt arbeiten – in Tyrus, Nabatieh und Saida – waren die Zahlen am höchsten.

 

Wie wollt Ihr mit den Familien der Kinder, die ihre Routineimpfungen nicht vollständig erhalten haben, zusammenarbeiten?

Wir werden gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium und UNICEF schauen, welche Familien in der Gegend Routineimpfungen nicht erhalten haben. Wir werden die Familien daraufhin einzeln kontaktieren und ein Treffen vereinbaren – sei es im Camp, einem leerstehenden Gebäude oder ihrem eigenen Haus. Wir wollen verstehen, warum die Routineimpfungen für Kinder ausgelassen wurden. Dabei werden wir über die Bedeutung von Impfungen sprechen und wie wichtig es ist, dass Kinder die Routineimpfungen erhalten. Wir werden auch mit schwangeren Frauen, die kurz vor der Geburt stehen, über die Wichtigkeit von Impfungen für ihr neugeborenes Baby sprechen.

Bei allem werden wir alles tun, um die Übertragung von Covid-19 bei Besuchen und in den unterstützten Gesundheitseinrichtungen zu verhindern. Wir spenden den Einrichtungen und Freiwilligen aus der Gemeinschaft persönliche Schutzausrüstung (PSA), um sie, unser Team und die Menschen um uns herum zu schützen.

 

Warum ist dieses Projekt so wichtig?

Dieses Projekt ist deshalb so wichtig, weil während der Pandemie sichere, kostenlose Impfungen in Gesundheitszentren unbedingt gefördert werden müssen. Wir möchten den Ausbruch von durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten verhindern und damit Kinder die besten Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben geben. Daher ist es besonders wichtig, dass mehr Kinder geimpft werden.

 


Dieses Impfprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk UNICEF und dessen Partnerorganisation Al Waleed Philanthropies durchgeführt. Gesundheitseinrichtungen im Bekaa-Tal werden von Global Affairs Canada in Partnerschaft mit Tearfund Canada unterstützt. Die Aktivitäten zur psychosozialen Unterstützung werden durch die EU-Treuhandfonds (Madad-Fonds) finanziert.

 

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