Grosse Überraschung nach riskanter Flucht

Den Tag, an dem Rebellen ihr Dorf angriffen, wird Nzia Mowavinga nie vergessen.

Zu der Zeit war Nzia im neunten Monat schwanger. 

Unsicherheit und schier unerträgliche Angst erstickten jegliche Vorfreude auf die Geburt. Wie alle Menschen, die in einem Konfliktgebiet zu überleben versuchen, sah sich auch Nzia täglich mit den quälenden Fragen konfrontiert: Ist meine Familie in Sicherheit? Werden wir heute eine Mahlzeit bekommen? Wann können wir wieder zurück nach Hause?

Nzia stammt aus der Provinz Ituri, im konfliktreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo. Dort und auch im benachbarten Nord-Kivu sind Familien gezwungen, vor den zahlreichen Rebellengruppen zu fliehen – oft sogar mehrmals. Vielen bleibt keine andere Wahl: Sie verstecken sich im Dschungel oder laufen tagelang, bis sie einen sicheren Zufluchtsort finden.


Während der Schwangerschaft war Nzia in der von Medair unterstützten Klinik in ihrem Heimatdorf betreut worden. Dort hätte sie auch entbinden wollen. Doch bei dem Angriff war die Klinik niedergebrannt worden.

Nzia wusste nicht mehr weiter. Eine Behandlung in einem anderen Spital konnte sie sich nicht leisten. Nicht mal eine Decke hatte sie, in die sie ihr Neugeborenes hätte einwickeln können.

Ohne dieses Transfersystem wäre Nzia wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Dank dem von Medair eingerichteten Dienst können schwangere Frauen mit Komplikationen sicher in die Komanda Klinik transportiert werden (manchmal bis zu 80 km weit). Die Klinik ist die einzige in der Region, die für erschwerte Geburten ausgerüstet ist. Als der Transferdienst noch nicht existierte, wurden schwangere Frauen auf Motorrädern in entsprechende Kliniken gebracht. Damals gab es – auch nachts – keine andere Option.


Nzia hatte grosses Glück. Ohne diesen Dienst wäre sie wahrscheinlich nicht mehr am Leben.


Medair bezahlte ihr die Transport- und Entbindungskosten. Geborgen und in Sicherheit hat Nzia im Komanda Krankenhaus nicht nur eines sondern gleich zwei kerngesunde Babys zur Welt gebracht: Wilson und Wilsolene, ein niedliches Zwillingspärchen.

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