Einblick in einen Nothilfeeinsatz

Bereits seit drei Jahren hatten Familien, die der Gewalt in Hawija, Irak, entflohen waren, Nothilfe erhalten.

Bereits seit drei Jahren hatten Familien, die der Gewalt in Hawija, Irak, entflohen waren, Nothilfe erhalten.

Medair wusste, dass zahlreiche Familien weiter in der Stadt ausharrten, doch es gab keinen Zugang zu ihnen.

2017 erfuhren Medair und die humanitäre Gemeinschaft, dass in Hawiga bald Kämpfe ausbrechen könnten – mit Massenvertreibungen als möglicher Folge. Wann es soweit sein würde, konnte damals niemand voraussagen. Klar war nur, dass sich Tausende Familien bald in Sicherheit bringen und dringend medizinische Leistungen, sauberes Wasser und wichtige Hilfsgüter benötigen würden.


Bereits im Vorfeld der Krise stimmten wir unseren Nothilfeeinsatz mit anderen Organisationen ab, stellten Gesundheitsmitarbeitende ein oder bildeten sie aus. Um umgehend einschreiten zu können, positionierten wir wir Teams und Hilfsgüter (z. B. Hygienesets und Baumaterial für Latrinen) an strategischen Orten.

Im September erreichte der Konflikt Hawiga; Zehntausende flohen aus ihren Häusern. Bis zu zwölf Stunden waren sie unterwegs, nicht selten liefen sie barfuss über vermintes Gelände. Manche von ihnen mussten durch den Fluss Little Zab schwimmen oder waten, um sich in Sicherheit zu bringen.

Medair empfing die Flüchtlingsfamilien an fünf strategischen Orten und versorgte sie mit medizinischen Leistungen, Trinkwasser, sanitären Anlagen, Hygieneartikeln und wo nötig mit Unterkünften.


Während des Hawiga-Einsatzes führten die mobilen Gesundheitsteams von Medair mehr als 1500 Patientengespräche und verteilten rund 1700 Hygienesets oder Bausätze für Unterkünfte. Im Bereich WASH installierten wir sanitäre Noteinrichtungen (Latrinen, Duschen, erhöhte Wasserspeicher). Ausserdem säuberten wir Latrinen, verteilten Wasserflaschen, schafften sauberes Trinkwasser heran und informierten die Menschen über gutes Hygieneverhalten.

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