DR Kongo: Neue Wege, um Leben zu retten

Konflikte, Zwangsvertreibungen, Krankheitsausbrüche: Das Leben der Familien in den Regenwäldern von Beni Territory ist vielfältig bedroht.

Konflikte, Zwangsvertreibungen, Krankheitsausbrüche: Das Leben der Familien in den Regenwäldern von Beni Territory ist vielfältig bedroht. Medair unterstützt in der Region zwölf Kliniken. Ohne diese Hilfe könnten Zehntausende Patienten nicht behandelt werden.

Eine gute Hygiene sowie regelmässige Desinfektionsmassnahmen sind das A und O, um Patienten vor Neuansteckungen zu bewahren. Bis vor kurzem war das zur Reinigung eingesetzte Chlor nur schwer erhältlich, die Lieferung unzuverlässig und die Qualität mangelhaft.

Fehlt Chlor, kann sich eine Klinik schnell in eine Hochrisikozone verwandeln. „Desinfektion ist überlebenswichtig“, so Yannick, WASH-Projektleiter bei Medair. „Die Notwendigkeit ist den Menschen aber häufig nicht bewusst. Wie Chlor die Keime abtötet, können sie ja nicht sehen.“

Yannick hat sich intensiv mit dem Problem auseinandergesetzt. Er fragte sich: Weshalb auf die Chlor-Lieferung warten, wenn entlegene Kliniken ihr eigenes Chlor herstellen könnten? Die Lösung lieferte die Schweizer Antenna Stiftung mit ihren WATA-Sets. Yannick begann, mit den kleinen, solarbetriebenen Sets zu experimentieren. Mittels Elektrolyse konnte er so aus einfachem Kochsalz und Wasser selbst Chlor zu produzieren. Innerhalb weniger Stunden hatte er genug, um in der gesamtes Klinik zu desinfizieren. Yannick schulte auch die Mitarbeitenden, zeigte ihnen, wie sich auf sicherem Weg hochwertiges Chlor erzeugen lässt.


Yannick hat sich intensiv mit dem Problem auseinandergesetzt. Er fragte sich: Weshalb auf die Chlor-Lieferung warten, wenn entlegene Kliniken ihr eigenes Chlor herstellen könnten? Die Lösung lieferte die Schweizer Antenna Stiftung mit ihren WATA-Sets. Yannick begann, mit den kleinen, solarbetriebenen Sets zu experimentieren. Mittels Elektrolyse konnte er so aus einfachem Kochsalz und Wasser selbst Chlor zu produzieren. Innerhalb weniger Stunden hatte er genug, um in der gesamtes Klinik zu desinfizieren. Yannick schulte auch die Mitarbeitenden, zeigte ihnen, wie sich auf sicherem Weg hochwertiges Chlor erzeugen lässt.

„Wir sind nun in der Lage, zu einem günstigen Preis selbst Chlor herzustellen“, freut sich Dr. Jude, der das Krankenhaus in Biakato-Mines leitet. „Die Versorgung ist ausreichend, die Qualität einwandfrei. Zudem sind wir jetzt nicht mehr auf Lieferanten angewiesen, was uns so manche Sorge erspart. Unser Chlor ist ergiebig und immer verfügbar. Dank Medair können wir unsere Patienten stets in sicherer Umgebung behandeln.“


In Mateka, einem abgelegenen kleinen Dorf, war Cholera ausgebrochen. Innerhalb von drei Tagen starben fünf Menschen, 21 weitere erkrankten schwer. Medair hatte glücklicherweise in der lokalen Klinik bereits Monate zuvor ein WATA-Set deponiert. So konnte das Gesundheitspersonal umgehend die doppelte Menge an Chlor herstellen und die Krankenstation sowie sämtliche Wasserquellen und Häuser im Dorf desinfizieren. Geschulte einheimische Gesundheitsförderer erklärten den Menschen in ihrer Dorfgemeinschaft, wie sie die Ausbreitung von Cholera verhindern oder vorbeugen können. Auch installierten sie Handwaschbecken mit gechlortem Wasser.

Zwei Wochen später war die Epidemie unter Kontrolle; nach fünf Wochen wurde keine einzige Cholera-Neuansteckung mehr gemeldet. „Das WATA-Set erlaubte dem Gesundheitsteam, schnell und angemessen zu handeln“, so Yannick. „Auch bewahrte es das Personal vor einer Ansteckung.“

Chlorproduktion mithilfe von Solarenergie ist einfach, innovativ und effektiv. Medair-WASH-Teams und deren lokale Partner erleben dies täglich. Nun prüfen wir, ob das Verfahren zur Aufbereitung von Trinkwasser in Notsituationen geeignet sein könnte.

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Die Arbeit von Medair in der DR Kongo wird unterstützt von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), EU-Bevölkerungsschutz und Humanitäre Hilfe, der US-Agentur für Internationale Entwicklung, der Medicor Foundation (LI), der Migros-Gruppe (CH), der Scherler AG (CH), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, dem Common Humanitarian Fund, der Gertrude Hirzel Stiftung (CH) sowie privaten Spenderinnen und Spendern.   

Die Inhalte dieses Artikels stammen von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten sowie am internationalen Hauptsitz. Die geäusserten Meinungen entsprechen ausschliesslich jenen von Medair und damit nicht unbedingt dem offiziellen Standpunkt anderer Hilfsorganisationen.

Die Chlor-Produktion mithilfe des WATA-Sets ist praktisch und effizient. Allerdings weist die Lösung einen Aktivchlorgehalt von 0,6 Prozent auf. Zur Reinigung bestimmter Bereiche ist jedoch manchmal eine höhere Konzentration nötig. Für diese Fälle hält Medair eine Box mit hochkonzentriertem Chlorpulver bereit. Das Team ist im Umgang damit geschult und weiss, wie das Pulver in Ergänzung zum WATA-Set einzusetzen ist. Zur Desinfektion im Klinik-Alltag reicht das mithilfe des WATA-Sets produzierte Chlor aber völlig aus.

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