Pressemitteilung

Ukraine-Krise: Medair unterstützt Versorgungsketten in Polen und der Ukraine

9 März 2022  /  Lausanne

Lucy Bamforth

lucy.bamforth@medair.org

Während Millionen Menschen auf der Flucht sind vor den Kampfhandlungen in der Ukraine, unterstützt Medair humanitäre Versorgungsnetzwerke in Polen und der Ukraine. Ziel ist, lokale Freiwilligenorganisationen bei der Hilfe für vom Konflikt betroffene Familien zu stützen und zu stärken.

«Der Einsatz der Freiwilligen ist beeindruckend», erklärt Damon Elsworth, Leiter des globalen Nothilfeeinsatzteams von Medair in Polen. «Trotzdem wird der Moment kommen, an dem die Menschen wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren müssen. Unser Projekt soll helfen sicherzustellen, dass diese freiwilligen Hilfsanstrengungen für vom Konflikt betroffene Familien auch über die kommenden Monate aufrechterhalten werden können.»

In Polen will Medair helfen, die Unterstützung für Geflüchtete zu standardisieren und aufrecht zu erhalten. Daneben sollen die Versorgungsnetzwerke für Hilfslieferungen nach Polen und in die Ukraine nachhaltig gestützt werden. Dazu gehört beispielsweise, sicherzustellen, dass die an Geflüchtete verteilten Hygienesets essenzielle Dinge wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife enthalten, und dass die Sets in allen Transitzentren verfügbar sind. Diese Hilfe baut auf der bereits getanen Arbeit von lokalen und Freiwilligenorganisationen auf und bietet sowohl den Geflüchteten als auch den Gastfamilien einheitliche und gleichbleibende Hilfe.

Während die humanitären Bedürfnisse rapide ansteigen, setzt sich Medair für den Aufbau eines zuverlässigen Versorgungsnetzwerkes für fünf Städte in der Westukraine ein, die derzeit vor dem Konflikt Geflüchtete aufnehmen oder als Transitpunkte dienen. Die Unterstützung soll sicherstellen, dass Binnenvertriebene und Gastgemeinschaften Zugang zu humanitärer Unterstützung haben.

Zusätzlich zur Unterstützung von Versorgungsketten verteilt Medair essenzielle Gegenstände wie Zahnbürsten, Seife und warme Decken an Geflüchtete und Gastfamilien. Medizinische und psychosoziale Hilfe sowohl in Polen als auch der Ukraine wird in den kommenden Tagen beginnen, sobald die notwendigen Genehmigungen vorhanden sind.

«Wir müssen offen bleiben, dieser Einsatz ist nicht wie andere humanitäre Einsätze», erklärt James McDowell, Leiter des Programms für das globale Nothilfeeinsatzteam. «Bei allen Nothilfeeinsätzen ist Kreativität gefragt und bei diesem besonders. Es kommt wirklich darauf an.»

«Die Lage vor Ort verändert sich stündlich», fügt McDowell hinzu. «Unsere vordringliche Sorge gilt nun den am meisten von den Ereignissen betroffenen Menschen. Es gibt keine Sekunde zu verlieren. Wir müssen jetzt handeln.»

Zum Zeitpunkt dieses Schreibens sind bereits über 2 Millionen Menschen aus der Ukraine in benachbarte Länder geflohen. Polen hat seit dem 24. Februar 2022 rund 1,2 Millionen von ihnen aufgenommen. Innerhalb der Ukraine könnten in den ersten drei Monaten des Konflikts 2,1 Millionen Menschen vertrieben werden und geschätzte 12 Millionen Menschen dringend humanitäre Unterstützung benötigen.

Medienanfrage für Mitarbeitende von Medair in Polen (Englisch, Niederländisch) und der Schweiz (Französisch, Deutsch) richten Sie bitten an:

In Polen:
Sue O’Connor, Leiterin Kommunikation und Branding (Englisch)
Email: Sue.oconnor@medair.org
Mobil: +41 789 327 532
WhatsApp: +41 779 084 003

In der Schweiz:
Jean-Bernard Palthey, Leiter Engagement (English, French)
Email: jean-bernard.palthey@medair.org

Daniela Dönges, Pressevertreterin (Deutsch, Englisch, Französisch)
Email: Daniela.donges@medair.org

 

Alle angegebenen Zahlen basieren auf Informationen vom  Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten.

Medair ist eine internationale Nothilfeorganisation und bietet Nothilfe und Wiederaufbau für durch Naturkatastrophen, Konflikte und andere Krisen vulnerabel gewordene Familien.

Dieser Artikel wurde von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten und am internationalen Hauptsitz verfasst. Die darin enthaltenen Positionen entsprechen ausschlisslich den von Medair und sind in keiner Weise auf offizielle Positionen anderer Organisationen übertragbar.