Pressemitteilung

Menschen nach einem Monat immer noch vom Vulkanausbruch betroffen

22 Juni 2021  /  Lausanne

Jonathan Kyle

Kommunikationsverantwortlicher jonathan.kyle@medair.org +243 (0) 815 287 506

Einen Monat nach dem Ausbruch des Nyiragongo-Vulkans nördlich von Goma (DR Kongo) sind die Auswirkungen auf die vertriebene Bevölkerung und die aufnehmenden Gemeinschaften immer noch spürbar. Der Ausbruch vom 22. Mai hat mindestens 32 Menschen das Leben gekostet und rund 400 000 weitere vertrieben. Dies hat in und um die Stadt dringende humanitäre Bedürfnisse geschaffen.

Die internationale Nothilfeorganisation Medair reagiert auf diese andauernde Krise, indem sie die betroffenen Menschen unterstützt.

«Oberflächlich betrachtet erscheint es, als würde das Leben zur Normalität zurückkehren», meint Zablon Omondi, Projektkoordinator von Medair in Goma. «Tatsächlich hatten aber die Eruption und die darauffolgenden Erdbeben und Erschütterungen eine destabilisierende Wirkung auf die gesamte Region. Die Nachwirkungen werden noch lange zu spüren sein, denn die Katastrophe fand in einem ohnehin schon fragilen Umfeld statt.»

Medair startete einen dreimonatigen Nothilfeeinsatz in Shasha (Gesundheitszone Kirotshe), einer immer wieder unter Choleraausbrüchen leidenden Gemeinschaft, deren Gefährdung durch die Ankunft tausender Vertriebener noch verstärkt wurde.

«Die Familien, die noch intakte Häuser in Goma haben, kehren nach und nach zurück», fügt Omondi hinzu. «Doch das bedeutet nicht, dass es keine vertriebenen Menschen mehr gibt. Allein in Shasha halten sich einen Monat nach dem Ausbruch immer noch 3000 Vertriebene auf. Sie konnten zu Fuss kaum etwas aus ihrem Zuhause mitnehmen. Daher brauchen sie Unterstützung für die dringendsten Grundbedürfnisse.»

Medair stellt den Vertriebenen sowie 18 000 Menschen aus der aufnehmenden Gemeinschaft in Shasha unter anderem medizinische Grundversorgung, Ernährungstherapie für Mütter und Kinder sowie Dienstleistungen in den Bereichen Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene bereit. Ausserdem wurde ein Überweisungssystem eingerichtet, damit werdende Mütter und Kinder unter fünf Jahren, die an lebensbedrohlichen Krankheiten leiden, zeitnah versorgt werden.

Medair bereitet auch Bedarfsanalysen im Norden von Goma vor mit dem Ziel, einen zweiten Nothilfeeinsatz für Familien zu starten, deren Häuser und Lebensgrundlagen durch den Lavastrom zerstört wurden.

Medienkontakt

Medienanfragen richten Sie bitte an:

  • In DR Kongo:

Jonathan Kyle
Kommunikationsverantwortlicher (Französisch, Englisch)
+243 (0) 815 287 506
jonathan.kyle@medair.org

  • In der Schweiz:

Jean-Bernard Palthey
Marketingdirektor (Französisch, Englisch)
jean-bernard.palthey@medair.org

Daniela Dönges,
Pressesprecherin (Deutsch, Französisch, Englisch)
+33 6 20 09 40 53
daniela.doenges@medair.org

Im Jahr 2020 leistete Medair humanitäre Versorgungsleistungen für mehr als 1,6 Millionen Menschen in der DR Kongo. Unsere Nothilfeaktivitäten unterstützen Kliniken in ländlichen Gebieten. Wir reagieren auf Bevölkerungsverschiebungen und Krankheitsausbrüche mit Massenimpfkampagnen, der Behandlung von akuter Unterernährung bei Kindern und der Verbesserung des Zugangs zu sanitären Einrichtungen und sicheren Wasserquellen. Medair ist seit 1996 in der DR Kongo tätig.

Die schweizerische humanitäre Hilfsorganisation leistet Nothilfe und Wiederaufbaumassnahmen für Familien, die durch Naturkatastrophen, Konflikte und andere Krisen in Not geraten sind.

Regelmässige Updates finden Sie unter www.medair.org oder auf Twitter @MedairInt und @Medair_DRC