Pressemitteilung

Medair-Team startklar für umfangreiche humanitäre Hilfe

11 Oktober 2016

Paola Barioli

Media Relations Officer
paola.barioli@medair.org
+41786353095

Erbil, Irak 19. Oktober 2016 – Die militärische Intervention zur Rückeroberung der Stadt Mossul ist offiziell angelaufen. Das Nothilfeteam von Medair im Irak weitet derweil seine Einsätze aus. Es wird angenommen, dass die Offensive zur unmittelbaren Vertreibung von rund 200 000 Menschen führen wird – mit einem überwältigenden Bedarf an humanitärer Hilfe. Schätzungen zufolge sollen insgesamt mehr als eine Million Menschen direkt oder indirekt betroffen sein.

Aufgrund der absehbaren Entwicklung der humanitären Krise, konnte sich Medair Zugang zu wichtigen Standorten verschaffen und wesentliche Hilfsgüter im Vorfeld für Flüchtlinge aus den Konfliktzonen bereitstellen. Tatsächlich dürfte der Bedarf an Hilfe die verfügbaren Mittel in den bevorstehenden Tagen und Wochen jedoch weit übersteigen.

„Heute Morgen besuchte ich ein Projektgebiet, in dem Menschen Zuflucht suchten. Es war ganz in der Nähe der Frontlinie“, so der Landesdirektor Kieren Barnes. Mit eigenen Augen sah er einen Lastwagen voll mit Frauen und Kindern, die in Sicherheit gebracht wurden – ein Bild, das er nie vergessen wird.

„Wir haben Pläne erarbeitet und Landkarten studiert. Unsere medizinischen Teams sind bereit und die Hilfsgüter vorbereitet. Dieser Lastwagen mit den vielen Menschen sagte mehr als tausend Worte. Sie hatten nichts bei sich. Einige der Frauen waren schwanger, andere alt und geschwächt. Auch Kleinkinder waren unter den Geflüchteten. Sie alle sahen müde und gezeichnet aus. Sie müssen stundenlang gelaufen sein. Und wer weiss, was für traumatische Erlebnisse sie auf ihrer Reise hatten. Danach sassen sie an der prallen Sonne.“

Medair ist für die gegenwärtige Krise gut vorbereitet. In den Regionen, in denen ein Zustrom von Menschen erwartet wird, konnte in den vergangenen Jahren viel Vertrauen bei der Bevölkerung aufgebaut werden. „Egal, wo wir arbeiten: Die Beziehungen vor Ort sind immer der Schlüssel zum Erfolg“, so Barnes. „Werden wir von den lokalen Behörden nicht akzeptiert, kommen wir nicht weiter. Die Lage im Irak ist komplex, viele Menschen ziehen von einem Ort zum nächsten und sind auf Hilfe angewiesen. Dabei muss die Sicherheit der Einsatzteams gewährleistet bleiben. Das geht nur, wenn wir Hand in Hand mit den lokalen Behörden und Leitern zusammenarbeiten.“

Der Nothilfeeinsatz von Medair umfasst mobile Gesundheitsbehandlungen und Leistungen im Bereich Wasser und sanitäre Anlagen. Auch werden Hygiene- und Haushaltssets sowie Bausätze für Unterkünfte bereitgestellt. Zurzeit ist Medair im Stande, auf die dringendsten Bedürfnisse von 52 500 Männern, Frauen und Kindern zu reagieren.

Seit August 2014 ist Medair im Irak im Einsatz. Ein Nothilfeteam wurde in die Region entsandt, nachdem Angriffe bewaffneter Gruppen zu Massenvertreibungen geführt hatten – unter anderem nach der Besetzung von Mossul und Sindschar. Medair unterstützt inzwischen von der Krise betroffene Gemeinschaften und vertriebene Personen mittels Gesundheits- und Geld-für-Arbeit-Programmen. 2015 startete Medair zudem ein Bargeldprojekt, um bedürftige, vertriebene Gemeinschaften in der Stadt Kirkuk bei der Existenzsicherung zu unterstützen. Weiter arbeitet Medair in Dohuk, Kirkuk, Ninewa und Salah-al-Din.

Medair ist eine internationale Hilfsorganisation mit Hauptsitz in der Schweiz. Wir helfen notleidenden Menschen in entlegenen, zerstörten Gemeinschaften weltweit, sich in Würde von Krisen zu erholen – ungeachtet ihrer Herkunft, Religion oder Nationalität.

Medair ist Mitglied der länderübergreifenden Integral Alliance, einem Netzwerk aus christlichen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen.

Der Nothilfeeinsatz von Medair im Irak wird unterstützt von der EU-Kommission, der US-Agentur für Internationale Entwicklung und Transform Aid.

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