Pressemitteilung

Medair reagiert auf die nahrungskrise in Ostafrika

Die vergangenen zwanzig Jahre in Ostafrika waren und sind noch immer geprägt von zahlreichen Krisen, insbesondere am Horn von Afrika. 

30 Juli 2018

Paola Barioli

Media Relations Officer
paola.barioli@medair.org
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Lausanne, 21. Februar 2017 – Die vergangenen zwanzig Jahre in Ostafrika waren und sind noch immer geprägt von zahlreichen Krisen, insbesondere am Horn von Afrika. 

Gestern riefen die UN offiziell eine Hungersnot in verschiedenen Regionen des Südsudan aus. Die Erklärung unterstreicht das extreme Ausmass dieser humanitären Krise. Medair ist bereits seit 23 Jahren in Ostafrika aktiv.

Wir versorgen Menschen im Südsudan und in Somalia mit dringend benötigten medizinischen Leistungen und Ernährungsdiensten.

UN-Organisationen warnen, dass die Hälfte der Bevölkerung Somalias (mehr als sechs Millionen Menschen) von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen ist und dem Land eine Hungersnot droht. 

Somalia folgt somit seinem Nachbarland Südsudan. 2011 war in Somalia zuletzt offiziell eine Hungersnot ausgerufen worden. Egal, ob die Hungersnot wie im Südsudan auf Konflikte und Massenvertreibungen zurückzuführen ist, oder aber wie in Somalia (auch hier spielt Vertreibung eine Rolle) durch natürliche Ursachen hervorgerufen wurde: 

Der UN-Aktionsaufruf zeigt, wie sehr sich die Situation zugespitzt hat. In der Tat leiden 42% der Südsudanesen schwer unter der unsicheren Ernährungslage.   

Um die Zukunft der Kinder in diesen Ländern zu sichern, ist sofortige Hilfe vonnöten. Medair reagiert aktiv auf die dringliche Ernährungslage im Südsudan und in Somalia. Der Fokus liegt auf bedürftigen Personen wie Kindern unter fünf Jahren und Frauen in ländlichen Regionen, auf deren Feldern nichts mehr gedeiht.

Im Südsudan wurden Tausende durch den Konflikt vertrieben, Millionen Menschen sind davon betroffen. Medair ist mit einem Ernährungs-Team im Einsatz, um die unlängst erklärte Hungersnot in Leer zu bekämpfen. Wir versorgen betroffene Kinder mit der Therapienahrung Plumpy’Nut, kümmern uns aber auch um deren Familien: Mütter klärt Medair über eine gesunde Ernährungspraxis auf und zeigt ihnen, wie sie Krankheiten vorbeugen können. Beide Themen sind wichtige Grundlagen für eine sichere Zukunft. 

Der Bedarf an Ernährungshilfe ist weiterhin sehr hoch. Unsere Teams konnten bereits Hunderte von mangelernährten Kindern erfolgreich behandeln. Auch in den kommenden Wochen werden wir die bedürftigsten Personen im ganzen Land mit Hilfe versorgen“, so Caroline Boyd, Leiterin des Südsudan-Programms von Medair.

In Somalia hat El Niño verheerende Schäden angerichtet – in den vergangenen zwei Jahren hat es deshalb kaum geregnet. Medair weitet seine Aktivitäten zur Bekämpfung von Unterernährung aus, um noch besser auf die Nahrungsmittelkrise reagieren zu können. 

Sogar in einigen der fruchtbarsten Gebiete Somalias sind Flussbette und Brunnen ausgetrocknet, die Ernten bleiben weitgehend aus. Futter für die Tiere gibt es kaum mehr und Lebensmittelpreise schnellen in die Höhe. Medair möchte verhindern, dass Menschen in die Städte flüchten müssen. Sie sollen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Dafür arbeiten wir mit Partnerorganisationen und geschulten Freiweilligen auf Gemeinschaftsebene zusammen.

Die Situation ist eine echte Herausforderung, doch wir sind zuversichtlich: Die Menschen und unsere Teams tun alles dafür, um unterernährten Kindern in abgelegenen Dörfern zu helfen und aufgrund von Dürre ausgebrochene Krankheiten zu bekämpfen“, so Marian Wetshay-van der Snoek, Leiterin des Somalia-Programms von Medair.

In dieser von Ernährungsunsicherheit geprägten Zeit versorgt Medair unterernährte Menschen weiterhin mit Soforthilfe und Nachsorge. Krisengeschüttelte Gemeinschaften unterstützen wir mit präventiven Leistungen und nachhaltigen Gesundheits-Lösungen. Dazu gehören medizinische Leistungen, eine verbesserte Hygiene, Zugang zu sicherem Wasser sowie Schulungen im Bereich Ernährung.

Die Projekte von Medair im Südsudan werden unterstützt durch die Europäische Union, die US-Agentur für Internationale Entwicklung, den South Sudan Humanitarian Fund, das US-Aussenministerium, die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), das niederländische Aussenministerium in Zusammenarbeit mit Tear NL in einer gemeinsamen Reaktion der Dutch Relief Alliance im Südsudan sowie grosszügige private Spenderinnen und Spender. Weitere Informationen zu den humanitären Projekten von Medair im Südsudan:  www.medair.org/southsudan Die Arbeit von Medair in Somalia wird finanziert von der US-Agentur für internationale Entwicklung, TEAR (AU), der Ferster-Stiftung (CH), Fondation Resurgens (CH), der Gertrude Hirzel Stiftung (CH), dem niederländischen Aussenministerium durch die Dutch Relief Alliance Response, in Zusammenarbeit mit Dorcas Aid International (NL) sowie grosszügigen Spenderinnen und Spendern. Weitere Informationen zu den humanitären Projekten von Medair in Somalia: www.medair.org/somalia Medienkontakt Bitte wenden Sie sich an: Paola Barioli, Mitarbeiterin Pressestelle ,  Tel. +41 (0)78 635 30 95 Lesen Sie auch unsere vorherige Pressemeldung hier Über Twitter bleiben Sie auf dem Laufenden: @MedairInt und @MedairPress