Pressemitteilung

Medair bietet in Jordanien Unterstützung bei der ersten COVID-19-Welle

10 November 2020  /  Jordanien

Tamara Elkouz

tamara.elkouz@medair.org
+962 (0)796 34 67 85

Medair bietet in Jordanien Unterstützung bei der ersten COVID-19-Welle

Lausanne, 30. Oktober 2020 – Die Schweizer Nothilfeorganisation Medair reagiert auf die erste COVID-19-Infektionswelle in Jordanien. Nach einem der strengsten Lockdowns der Welt im März 2020 hatte Jordanien zunächst eine der niedrigsten Infektionsraten im Nahen Osten. Seit einigen Wochen steigen die Zahlen jedoch rasant. Bis zum 30. Oktober verzeichnete das Land 69 306 bestätigte Coronavirus-Infektionen, wobei allein am letzten Tag weitere 3921 Fälle hinzukamen.

Immer mehr Flüchtlinge geben an, durch die Pandemie zunehmend unter Stress, Angstzuständen und anderen belastenden Symptomen zu leiden.

«Zu Beginn, im März, glaubten einige Menschen nicht, dass es eine Krankheit namens COVID-19 gibt», berichtet Jumana, eine syrische Flüchtlingsfrau, die in Jordanien lebt. «Aber nach einem enormen Anstieg der Todesfälle und Erkrankungen fangen die Menschen nun an, daran zu glauben.»

Medair-Teams reagieren in Jordanien bereits seit März auf Corona: Sie veröffentlichen in den Gemeinschaften, die auf besondere Hilfe angewiesen sind, Informationen zum Schutz vor Ansteckung und erläutern, wie sich die Ausbreitung des Virus vermeiden lässt. Wo direkte Begegnungen nicht möglich sind, setzen die Helfer WhatsApp und Mobiltelefone zur Kommunikation ein. So können sie auf körperliche und seelische Nöte eingehen. Bargeldleistungen verteilt Medair an die Familien, die in Not geraten, weil aufgrund des Lockdowns niemand mehr arbeiten darf.

«Wir setzen alles daran, besonders verwundbare Familien zu erreichen, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, sich mit dem Virus zu infizieren», erklärt Haneen Abulaila, Projektverantwortliche Gesundheit bei Medair in Amman. «Schon vor der Pandemie haben wir bei vielen Begegnungen mit den Menschen dank unserer Angebote Vertrauen aufgebaut. Das hilft uns nun, zielgerichtet und wirkungsvoll gegen das Virus vorzugehen.»

Die Lebenshaltungskosten in Jordanien sind sehr hoch. Viele Familien haben kaum genügend Einkommen, um ihre Familien zu ernähren, geschweige denn, grundlegende Gebrauchsgüter wie Seife, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken zu kaufen. Diejenigen, die sowieso schon am Rande des Existenzminimums lebten, müssen nun bei Banken Kredite aufnehmen oder sich bei Freunden verschulden, um über die Runden zu kommen.

In Jordanien leben zurzeit rund 755 000 Flüchtlinge. Mehr als 655.000 von ihnen stammen aus dem benachbarten Syrien. Vier von fünf Flüchtlingen in Jordanien sind in behelfsmässigen Zelten, überfüllten Mietwohnungen oder halbfertigen Gebäuden untergebracht. So lassen sich Familienmitglieder mit COVID-19-Symptomen kaum isolieren. Das Virus kann sich sehr leicht weiter ausbreiten.

Die Arbeit von Medair in Jordanien wird durch das Europäische Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO), das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, das UN Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und grosszügige private Spenden unterstützt.

Bitte kontaktieren Sie Tamara Elkouz, Kommunikationsverantwortliche in Jordanien, für Interviews, Fotos und b-rolls.

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