Pressemitteilung

COVID-19-Pandemie: Medair weitet Vorbereitungs- und Präventionsmassnahmen aus, um grösseren Ausbruchsherden und der Verbreitung innerhalb von Gemeinschaften entgegenzuwirken.

13 März 2020  /  Genf

Iris Fontana

Medien & Kommunikation Deutschschweiz
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Genf, Schweiz, 13. März 2020 Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Ausbreitung des neuen Coronavirus (COVID-19) vor einigen Tagen zur globalen Pandemie erklärt. Bisher wurden weltweit 127 800 bestätigte Infektionen gemeldet, 4718 Menschen starben. Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Krankheit in mehr als 114 Ländern aufgetreten, auch in verschiedenen Einsatzländern von Medair. Die Hilfsorganisation hat Notfallpläne aktiviert und leitet koordinierte Massnahmen zur Prävention und Kontrolle von Infektionsfällen ein.

«Die rasche Ausbreitung des Virus im Nahen Osten ist besorgniserregend, besonders in den Nachbarländern des Iran1, wie Irak und Afghanistan. Auch in Afrika steigen die Infektionsraten», erklärt Anne Reitsema, Leiterin Internationale Programme bei Medair. «Medair arbeitet in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan, wo die Gesundheitssysteme fragil und die Staatsgrenzen durchlässig sind sowie die Bevölkerung aufgrund anhaltender Krisen besonders anfällig ist.» Für Gesundheitsmitarbeitende und ältere Menschen mit Vorerkrankungen – etwa Herzleiden, Bluthochdruck, Asthma, Diabetes oder ein geschwächtes Immunsystem – birgt eine Ansteckung mit dem Virus erhöhte Gesundheitsrisiken.

Medair verfolgt den Auftrag, menschliches Leid in einigen der entlegensten, am stärksten verwüsteten Regionen weltweit zu lindern. Als humanitäre Hilfsorganisation ist Medair im Bereich der medizinischen Erstversorgung gut aufgestellt und in der Lage, die weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der Pandemie zu unterstützen. Nach Aussage der WHO kann «schnelles Handeln grössere Ausbrüche und Übertragungen innerhalb der Bevölkerung verhindern». Gestützt auf Einsatzerfahrungen aus der jüngsten Ebola-Epidemie sowie anderen Nothilfeeinsätzen, hat Medair umgehend Notfallpläne aktiviert, um Mitarbeitende und Menschen in den Projektgebieten bestmöglich zu schützen.

«Sollten in von Medair unterstützten Gesundheitseinrichtungen oder umliegenden Dörfern Fälle von COVID-19 auftreten, werden wir umgehend Präventions- und Kontrollmassnahmen ergreifen. Unsere Gesundheitsmitarbeitenden werden darin geschult, Infizierte sicher zu identifizieren, zu isolieren und für Diagnosetests und Behandlungen zu überweisen», so Dr. Wendy Dyment, Spezialistin für den Bereich Gesundheit und Ernährung bei Medair. «Sämtliche Personen, die unsere Gesundheitseinrichtungen besuchen, werden auf Coronaviren und medizinische Risiken hin untersucht. Sofern die verfügbaren finanziellen Ressourcen es erlauben, unterstützt Medair Gemeinschaften mit der Verbreitung wichtiger Botschaften zu Massnahmen im Bereich Prävention und Schutz von Hochrisikogruppen, wie Ältere und Menschen mit chronischen Erkrankungen.

«Eine gute Vorbereitung und Prävention sind essenziell», so Anne Reitsema weiter. «In unseren Einsatzländern belastet das Coronavirus bereits fragile Gesundheitssysteme zusätzlich. Gegen eine Pandemie dieses Ausmasses sind sie nicht gerüstet. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, und um angemessen darauf reagieren zu können, werden zusätzliche finanzielle Mittel benötigt.»

1 Der Iran hat – nach China und Italien – die dritthöchste Anzahl bestätigter Corona-Fälle.